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Jazzmusiker im III.Reich |
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Seit 1985 erlebten wir ca. zwanzig Gesprächskonzerte mit Emil Mangelsdorff unter dem Arbeitstitel
Emil Mangelsdorff, in Frankfurt am Main geboren und unter den Bedingungen des Nazisystems herangewachsen, musiziert und berichtet in seiner lebhaften und humorvollen Gabe von den Erfahrungen und Erlebnissen des Jugendlichen Emil, der seine Leidenschaft zum Jazz entdeckt und entschlossen ist, Jazzmusiker zu werden.
Er gehört zu jener "Swing-Jugend" in Frankfurt, die eine Gegenkultur zum NS-System lebt und Maßnahmen der Gestapo bis hin zur Verhaftung erträgt.
Der Staat, in dem er aufwächst, unterdrückt und verfolgt jede künstlerische Artikulation, deren Basis Freiheit und Menschenwürde ist. Emil, von der Ausdruckskraft des Jazz und der Vielfalt der Mittel dieser Musik beeindruckt, erfährt, daß kulturelle Neugier, Kreativität und Offenheit ausreichen, um die Staatsgewalt auf den Plan zu rufen.
Aus der Perspektive eines Jugendlichen erzählt Mangelsdorff. Eindrucksvoll und lebendig zeigt er, daß Zivilcourage und ein Bekenntnis zu kultureller Vielfalt in jeder Gesellschaft möglich und notwendig ist, daß der aufrechte Gang aber auch Spaß macht. Generationen junger Menschen waren bei unseren Touren durch die Stadtteile ein begeistertes Publikum.
Emil Mangelsdorff
erhielt das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der
Bundesrepublik Deutschland.
Für seine Aktivität
in der "Swing-Jugend" in Frankfurt wurde er mit der
Johanna-Kirchner-Medaille und mit der Goethe-Plakette seiner
Geburtsstadt geehrt. Er ist Träger der
Wilhelm-Leuschner-Medaille des Landes Hessen und der Goethe-Plakette des Landes, wie vor ihm der
Philosoph Max Horkheimer, der Komponist Carl Orff, der
Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki und der Karikaturist Chlodwig Poth.
Presse-Echo
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Exposé / Kurator: Jürgen Leinhos |
Diese Seite ist ein Dokument der Projektgruppe Kultur im Ghetto |