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Jazz gegen Apartheid

 

Für Johnny "Mbizo" Dyani - Bassist, Bandleader, Komponist, Sänger, Pianist 

geboren am 4.Juni 1947 in East London, Südafrika; 

gestorben am 26. Oktober 1986 in Berlin.

Kaum 15 Jahre ist er alt, als er zum Bassisten der "Blue Notes" wird: es entsteht eine Musikgruppe, die in Südafrika aufbricht, um Geschichte zu schreiben. Mit Johnny Dyani, Louis Moholo, Mongezi Feza, Dudu Pukwana, Chris McGregor erspielt sich das Ensemble aus vier schwarzen und einem weißen Südafrikaner schnell internationalen Ruf. Aber das Apartheidregime duldet diese Zusammenarbeit nicht. Eine Tournee 1964 nach Europa wird zum Schlüsselerlebnis für Publikum und Musiker auf diesem Kontinent und konfrontiert die fünf Südafrikaner mit der Entscheidung zur Flucht ins Exil.

Zunächst triumphaler Erfolg der "Blue Notes" auf dem Jazzfestival in Montreux, sodann ein längerer Auftritt im Cafe "Africana" in Zürich, dies sind die ersten Stationen Johnny's im Exil. Die Pianistin Irène Schweizer wird Jahrzehnte später ihre Erinnerung auf einer ergreifenden Schallplatte mit Louis Moholo und in einem bewegenden Brief festhalten.

Die Gruppe geht nach London, versetzt die ohnehin hellwache englische Jazz-Scene in Turbulenzen und erfährt dabei zugleich an sich selbst die Kraft des Aufbruchs im Jazz dieser Jahre. Für Johnny Dyani beginnen Tourneen, z.B mit dem Amerikaner Steve Lacy nach Südamerika, und Begegnungen mit weiteren Vertretern der Avantgarde wie Charlie Mingus, Roland Kirk, Don Cherry, Archie Shepp. In Europa arbeitet er auch erstmals mit seinen Landsleuten Makaya Ntshoko, Dollar Brand und dem hochverehrten Vater aller südafrikanische Pianisten, Tete Mbambisa. Und in dieser Londoner Zeit beginnt auch die Zusammenarbeit mit Derek Bailey, Irène Schweizer, Han Bennink, Rüdiger Carl, Evan Parker als ProtagonistInnen der freien improvisierten Musik.

Zu Beginn der 70er Jahre geht Johnny nach Kopenhagen. Die Töchter Thamdi und Hasana und Sohn Thomas sind hier geboren und aufgewachsen. Die Jahre in Skandinavien bringen neue musikalische Begegnungen und eine Vielzahl von Projekten und Gruppen hervor, die sich auch in einer grösseren Anzahl von Schallplatten und Kompositionen spiegelt. Die Langfristigkeit der Zusammenarbeit mit John Tchicai, Don Cherry, Okay Temiz und Pierre Dorge wird noch bereichert durch Projekte mit seinen Freunden aus den "Blue Notes" und KollegInnen aus den Jahren in London und Zürich. Sein Umzug nach Stockholm Anfang der 80er bewirkt keinen Bruch dieser Aktivität: Johnny ist Motor und Inspirator und Ankläger zugleich.

Sein letztes Projekt plant Johnny zu Beginn des Jahres 1986. Er will eine südafrikanische Band, in der Flüchtlinge und Musiker von daheim zusammentreffen sollen. Tete Mbambisa, der legendäre Pianist, Sandile Shange als Gitarrist, Winston Makunku Ngozi am Saxophon stehen auf seinem Programm. Der erneute Ausnahmezustand, zehn Jahre nach dem Kinderaufstand von Soweto wiederum brutal praktiziert, zerschlägt diese Träume. Die Musiker aus Südafrika würden nach diesem Projekt im Exil bleiben müssen, sollte die Ausreise überhaupt gelingen; kein Flüchtling aber würde einem anderen zur Flucht raten, zu grausam ist das Exil.

So wird auch sein letztes Projekt wieder ein Bündnis von Flüchtlingen und Sympatisanten:
Eine Tournee durch Deutschland mit Konzerten eigener thematischer Ausprägung, unterstützt durch Ausstellungen, begleitet von Vortrag, Gespräch, Diskussion.
Der Name "Jazz gegen Apartheid" wird gefunden.
Die Tour beginnt mit einem Konzert in Berliner "Quartier Latin". 

Es ist das letzte Konzert des Johnny Mbizo Dyani.
 

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Diese Seite ist ein Dokument der Projektgruppe Kultur im Ghetto