Am 26.-27. April findet im GallusTheater ein internationales Symposium unter Beteiligung von Musikern, Journalisten, Musikwissenschaftlern und Politikern statt.
Begleitet von 6 Konzerten in den Stadtteilen der Bankenmetropole wird das Symposium die Vertreibung der Musik aus der aktuellen Gesellschaft zum Gegenstand haben.
Nicht die Vergangenheit mit Vertreibung, Diskriminierung und Kriminalisierung von Musikern und ihrer Arbeit durch Gestapo, KGB, Stasi, CIA und Apartheidstaat soll im Mittelpunkt stehen,
vielmehr die
regelmässig unterlassene Zurückgewinnung und Zurückführung im Falle der
Befreiung und Beendigung von Flucht und Exil – aktuell in Südafrika,
Deutschland, Osteuropa.
Die Geschichte Deutschlands ist beispielhaft für solche Unterlassungen, auch
die Stadt Frankfurt lieferte ihre anschaulichsten „Beiträge" (Ernst Toch,
Paul Hindemith, Hochschule für Musik).
Wir fragen nach den Folgen dieses Verlustes in der Gegenwart und sprechen deshalb mit Zeitzeugen aus Südafrika und Deutschland.
Die Konzerte - die farbenfrohe, lustvoll pathetische Musik eines Johnny Dyani, der Dialog des Merseburgers Wauer mit dem Kapstädter Moholo – werden sicherstellen, dass kein Lamento die geliebte Avantgardemusik übertönt. Im Zusammenspiel von Musikern, Autoren, Wissenschaftlern wollen wir einer monochromen Spaßgesellschaft entgegentreten mit Lust, Parteilichkeit, Ironie, Analyse nach innen und aussen und dem Glücksanspruch aller Kunst - eingedenk des Lutherwortes, dass die Worte ihre Bedeutung erst durch die Musik erhalten.
Auf dem Podium und auf der Bühne erleben Sie das Zusammenspiel einer internationalen Avantgarde aus Musik, Politik und Kritik.
Mündige NachbarInnen, neugierig-skeptische ZeitgenossInnen, praktizierende MusikerInnen sind einladen, sowohl an den Konzerten als auch an diesem Symposium teilzunehmen und Ihre Sicht der jüngsten Geschichte zum lebendigen Gelingen beizutragen.
Exposé / Kurator: Jürgen Leinhos
Symposium im DetailMehr Info zu Johnny Dyani: |
